Im Jahr 1906 in einem kleinem Dorf in Japan ein Junge
geboren wurde, konnte noch niemand ahnen, daß aus ihm
mal der erfolgreichsten Hersteller für Motorräder und Automobile
werden sollte. Sein Name war Soichiro Honda. Schon mit 3 Jahren
hatte er ein Erlebnis, daß ihn nie wieder loslassen sollte. Das knatternde
Geräusch und der Geruch von Öl und Benzin einer Reisschälmaschine
hat den kleinen Soichiro so beeindruckt, daß es für immer in seinem
Gedächtnis hängen blieb. Mit 8 Jahren sah er sein erstes Auto
und da stand für ihn fest: "So ein Auto will ich einmal bauen!"
Da er sich mehr für die Welt der Maschinen interessierte, waren seine
schulischen Leistungen nicht gerade etwas auf das man stolz sein kann.
Um den unangenehmen Vorhaltungen und Moralpredigten seiner
Eltern zu entgehen, beschloß er seine Zeugnisse selbst zu
unterschreiben und dies ist in Japan kein leichtes Unterfangen. Man
unterschreibt nicht einfach so, sondern benutz ein Familiensiegel
und das war nicht so leicht zu fälschen. Der Name Honda besteht
aus zwei symmetrischen Schriftzeichen mit einem Kreis darum und sollte
es auch kein Problem sein diese in einem Stück Gummi zu schneiden.
Er war so Stolz auf seine Arbeit, daß er damit vor seinen Mitschülern
prallen mußte und nun wollten alle ihr eigenes Siegel. Da aber die
anderen asymmetrische Schriftzüge hatten, erschienen die Siegel
spiegelverkehrt auf den Zeugnissen und der ganze Schwindel flog auf.
Soichiro HONDA in der Dorfschule von Hamamatsu
Mit 16 Jahren verließ Soichiro die Schule und wurde Lehrling in
einer Reparaturwerkstatt, in der erstmals seine große Begabung
unter Beweis stellen konnte. Im Jahre 1929 mit 22 Jahren
ründete er in Hamamatsu seine eigene Werkstatt, mußte aber
bald feststellen, daß er ohne das Mindestmaß an theoretischen
Kenntnissen nicht weiter kam. Zwei Jahre studierte er an der
Hochschule, dann ging er - einfach so - in seinen Betrieb
zurück und wart nie wieder im Hörsaal gesehen. Einer der größten
Ingenieure Japans hat nie ein Examen gemacht und nie eine
Diplomarbeit besessen.
Fahrrad mit Hilfsmotor und Riemenantrieb
Der zweite Weltkrieg zerstörte seine Fabrik und so
mußte er 1946 eine neue Firma gründen, der Grundstein
des heutigen Konzerns. Sein erstes Produkt war ein Fahrrad
mit Hilfsmotor. Nach jahrelanger Entwicklung entstanden
daraus die ersten Motorräder, die 1961 erstmals den Sieg der
"Isle of Man" auf sich aufmerksam machten. Und
Honda wurde die bekannteste Motorradmarke der Welt.
Motorrad Benly Typ J
Doch er wollte noch mehr, und mehr bedeutet
für Soichiro Honda Autos bauen. Tag und Nacht hing der
Konstrukteur über seinen Plänen, bis es 1963 endlich soweit war:
Der S 500 wurde der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit einem Motor
von nur 500 ccm und 8.000 Umdrehungen pro Minute war der Wagen
130km/h schnell und dies war im Jahre 1963 eine kleine
Sensation. Die Fachwelt stand Kopf.
S 500
Das war aber nur der Anfang, als nächstes plante
er den Einstieg in den Rennsport und am besten gleich
ganz nach oben, in der Formel 1. Am 2. August 1964 war
es dann soweit, der 1. Honda ging am Nürburgring an den Start.
Naja jedenfalls kam er ins Ziel. Bis zum Ausstieg 1992 war
Honda eines der erfolgreichsten Teams im Formel -1 - Sport.
Der RA271 E, 1,5-Liter, 12 000 rpm, 220 PS
Nach der Entwicklung und dem Bau weiterer Pkws
(S 800, N 360) kam es 1972 zu einer Weltneuheit, der ersten
Kompaktwagen der "Honda Civic" wurde geboren. Mit dem
S 800 und dem neuen Civic wurde der deutsche Markt erobert.
Nach anfänglichen Mißerfolgen in der Mittelklasse, trat 1976 ein
anderer Honda seinen Siegeszug an: der HONDA ACCORD.
Soichiro Honda trat im Oktober 1973 von seinem Amt an
der Spitze des Unternehmens zurück, blieb aber noch 9 Jahre
im Aufsichtsrat. Unter seiner Leitung wurden viele Neuheiten
m Automobilbau entwickelt (z. B. Allradlenkung, variable
Ventilsteuerung). Als Ingenieur fürwahr ein Feuerkopf, als Firmenchef ein
Vorbild, der seine Mitarbeiter die Gebote von Toleranz und Respekt lehrte.
Soichiro Honda *17.11.1906
http://www.honda-airrider-othfresen.de/
